Prof. Dr. Diego Moretti

Fernfachhochschule Schweiz, FFHS, Schweiz

15:00

Eisen-Mangel

Zusammenfassung

Eisenmangel ist eine Hauptursache für Anämie, die sich durch eine Erschöpfung der interzellulären Eisenspeicher (Serumferritin) und eine erhöhte Expression von Transferrinrezeptoren und Häm-Vorläufern auszeichnet. Eisen kann aus der Ernährung gewonnen werden, wobei Häm-Eisen (in Fleisch, Fisch und Geflügel gefunden) gut aufgenommen wird, während nicht-Häm-Eisen (aus pflanzlichen Lebensmitteln) eine variable Bioverfügbarkeit aufweist, die von Faktoren wie Phytat und Polyphenolverbindungen beeinflusst wird.

Die Hauptbehandlung für Eisenmangel und Eisenmangelanämie ist die orale Eisensupplementierung, die in der Regel 1-4 mg/kg elementares Eisen täglich liefert. Die Eisenabsorption aus Nahrungsergänzungsmitteln ist jedoch im Allgemeinen gering, insbesondere wenn sie mit Mahlzeiten eingenommen werden. Höhere Dosen (≥60 mg) können eine Erhöhung des Hepcidins auslösen, was die Absorption nach 24 Stunden, aber nicht nach 48 Stunden, reduziert. Die Einnahme an alternierenden Tagen kann eine bessere fraktionierte Eisenabsorption und geringere gastrointestinale Nebenwirkungen im Vergleich zur täglichen Einnahme bieten. Das Aufteilen hoher Eisendosen in mehrere niedrigere Dosen über den Tag verteilt, verbessert die Gesamtabsorption nicht.
Aktuelle Leitlinien legen nahe, dass die Einnahme von 50-100 mg Eisen an alternierenden Tagen eine geeignete Behandlungsoption für Eisenmangel sein könnte, unterstützt durch eine Studie an Schweizer Frauen, die ähnliche Verbesserungen im Eisenstatus, aber weniger Nebenwirkungen im Vergleich zur täglichen Eisensupplementierung zeigte. Weitere Forschung ist erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen, insbesondere bei Kindern.